Ferienhaus auf Mallorca lockt ausländische Investoren

Mallorca lockt ausländische Immobilienanleger zum Ferienhaus Kauf

Mallorca Ferienhaus mietenFeriendomizile auf Mallorca sind bei ausländischen Käufern im Jahr 2013 sehr begehrt. Der Hintergrund: Die spanische Wirtschafts- und Finanzkrise bewirkte auf dem spanischen Festland seit 2008 einen Preisverfall von Immobilien, den es ähnlich, nur längst nicht so stark auch auf den Balearen gab. Die unteren und mittleren Preissegmente sind stärker betroffen als der Luxussektor, in dem die Preise nur marginal nachgaben (an einigen Orten um etwa 5 Prozent). Gerade die Ferien-Fincas jedoch, die nicht zum ausgesprochenen Luxussegment gehören, sind in manchen mallorquinischen Gebieten heute um 20 bis 40 Prozent preiswerter zu haben als noch vor fünf Jahren.

Immobilienmarkt: Wende auf den Balearen?

Nun fragen sich Investoren und einheimische Immobilienfirmen, ob auf dem Immobilienmarkt Mallorcas im Jahr 2013 die Wende einsetzt, mithin die Preise wieder steigen könnten. Einiges spricht dafür, denn fünf Jahre lang zeigten die Verkaufspreise nur eine Tendenz: Es ging abwärts. Seit Anfang 2013 registrieren Notare und Makler zum ersten Mal seit 2008 wieder deutlich gestiegene Anfragen, Besichtigungen vor Ort und auch Kaufabschlüsse. Die Käufer kalkulieren sehr bewusst. Investoren aus Deutschland und Skandinavien sind mehrheitlich der Auffassung, dass etwa ab 2014 die mallorquinischen Immobilienpreise wieder deutlich steigen könnten. Dann nämlich dürfte die Sanierung des spanischen Bankensektors deutliche Auswirkungen zeigen, die Krise also möglicherweise überwunden sein. Das ist die Einschätzung von örtlichen Maklern auf Mallorca. Die Ausländer wollen daher noch 2013 kaufen, bevor sich die Preisspirale wieder kräftig nach oben bewegt. Aus solchen Erwartungen entsteht häufig eine Prophezeiung, die sich selbst erfüllt. Denn wenn immer mehr Interessenten steigende Preise erwarten, greifen auch immer mehr Käufer zu, die sonst vielleicht nie wieder so günstig auf Mallorca eine Immobilie erwerben könnten. Durch diesen Run steigen die Preise gewöhnlich, erste Tendenzen sind im Juni 2013 deutlich spürbar. Der Aufschwung trägt den Aufschwung, so ein lokaler Makler, dessen Unternehmen schon seit dem letzten Quartal des Jahres 2012 den Umsatz des Vorjahreszeitraumes um 60 Prozent übertreffen konnte. Die Steigerung verteilt sich gleichmäßig auf mehr verkaufte Objekte und gleichzeitig höhere Preise, was auf dem Immobiliensektor als sehr deutliches Zeichen für einen soliden Aufschwung gilt.

Käuferstrukturen für ein Ferienhaus auf Mallorca

Unterschiedlichste europäische Kunden greifen jetzt auf Mallorca zu, vielfach reiche Nordeuropäer, Deutsche und Schweizer, aber auch Festland-Spanier, die ihr Vermögen unbedingt in Sachwerten fixieren möchten. Immobilien auf Mallorca kommen da gerade recht, sie können in den Ferien durch die Besitzer selbst genutzt werden. Auf die Schweizer Kundschaft haben sich einige Makler Mallorcas spezialisiert, sie konnten beobachten, wie die Interessenten aus dem Alpenstaat zwei Jahre lang immer wieder die Preise verfolgten. Nun greifen die Schweizer zu, der Zeitpunkt dürfte in ihren Augen nicht mehr günstiger werden. Eine nationale Bewertungsgesellschaft errechnete unlängst einen Preisverfall beim Durchschnitt aller Wohnungen und Häuser auf den Balearen (inklusive Sozialwohnungsbau) seit 2008 um 27 Prozent, während auf dem spanischen Festland im gleichen Zeitraum die Preise um 50 Prozent zurückgingen. Das muss nicht verwundern, die spanische Finanzkrise begann mit einer Immobilienblase. Viele Preise dürften zunächst erst einmal auf ein Normalmaß zurückgependelt sein, doch wenn so ein Trend erst einmal in Gang ist, schießt er regelmäßig über das Ziel hinaus. Daher sind manche Ferienappartements auf den Balearen derzeit einfach zu günstig, neben Mallorca ist davon auch Ibiza betroffen. Kapitalanleger können ihr derzeitiges Investment in etwa sechs Jahren wahrscheinlich durch Mieteinnahmen wieder einspielen. Und der Balearen-Tourismus floriert, die spanische Wirtschaftskrise hat ihm nichts ausgemacht. Die Touristen kommen schließlich aus ganz anderen Staaten der Welt, die mit Spanien nichts zu tun haben. Im Jahr 2012 zählte die Balearen-Regierung 10,4 Millionen Touristen. Der mallorquinische Hotelverband FEHM erwartet für 2013 nochmals einen kräftigen Zuwachs bei den Zahlen, es dürften zwischen 10 Prozent (bei den Deutschen) und 15 Prozent (Briten) mehr Urlauber die Inseln Mallorca und Ibiza besuchen. Die Nachfrage nach Feriendomizilen steigt seitens der Kapitalanleger, die den touristischen Boom aufmerksam beobachten. In einigen Regionen verknappt sich das Bauland, etwa um das Tramuntana-Gebirge. Es wurde 2011 zum UNESCO-Welterbe, seither gibt die Regionalregierung hier keine Grundstücke mehr für die Bebauung frei.

Objekte mit Meerblick halten den Preis

Die Insel-Makler verweisen einhellig darauf, dass sich die Situation in einzelnen Marktsegmenten sehr unterschiedliche darstellt. So sei bei teuren Objekten mit Meerblick, vor allem im Luxussegment, kein Preisverfall zu beobachten. Die Nachfrage ist hoch, das Angebot knapp. Siebenstellige Eurobeträge werden regelmäßig gefordert und gezahlt, der Umschlag hat sich in den letzten zwei Jahren sogar noch beschleunigt. In einigen beliebten Urlaubsregionen wiederum sind die normalen Apartments im mittleren Preisbereich wesentlich günstiger zu haben, eine 1,5-Zimmer-Wohnung (40 m²) wird schon ab 50.000 Euro angeboten. Fincas mit Pool sind bei den Deutschen sehr beliebt, hinsichtlich der Lagen werden die Inselmitte oder die Südwestküste bevorzugt. Hier steigen die Preise schon wieder, aktuell bewegen sie sich zwischen rund 350.000 bis 600.000 Euro. Die Krise ist nicht vorbei, so die Inselmakler. Aber das Vertrauen in den mallorquinischen Immobilienmarkt ist wieder da.